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7 июля 2020 18:34 In der Burg auf der Insel empfing am 12. November 1633 der Graf Holek eine Abordnung der Leipziger Bürger, die mit ihm über die Übergabe der Stadt verhandelten (vergleiche Otto Rudert, Die Kämpfe um Leipzig im Großen Kriege , Seite 118). Während des Dreißigjährigen Krieges blühte in Leipzig die Handelsherrnfamilie von Ryssel. Eines ihrer Mitglieder hat wahrscheinlich das Untergut Stötteritz in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts besessen. Die Urkunde im Turmknauf vom 11. Oktober 1713 sagt: Als zur selbigen Zeit das Dorf Stötteritz in Gerichtsherrschaften verteilt gewesen und dass ein Teil, so nunmehro in dreien Gemeinden, die Ober-, Unter- und Neue Gemeinde genannt, und zweien Gütern, welche nach ihren vormaligen Besitzern das Flachsische und von Rysselsche Gut pflegen genannt zu werden, bestanden, Herr Engelbert von der Burgk... besessen. In derselben Urkunde wird berichtet, dass die Schwester des Engelbert von der Burgk, Frau Anna Katharina, die Witwe des Königlich Preußischen und Kurfürstlich Brandenburgischen Geheimen Rates, Vizekanzlers und Konsistorialpräsidenten Johann Philipp Schmied zu Eisenach, zu Stötteritz in ihres Bruders, vermeldeten Geheimen und Appellationsrates von der Burgk, Unter- oder sogenannten von Rysselschen Gute seelig verstorben und in dessen erbautes Erbbegräbnis in dieser Kirche begraben worden. Nach dem Dreißigjährigen Kriege erscheinen als Besitzer des Rittergutes Hans von der Burgk, ein am 10. April 1612 in Lennep geborener, am 18. August 1668 in Leipzig verstorbener Tuchhändler und Ratsherr zu Leipzig, der sich am 10. April 1643 mit Magdalena Richter, der Tochter des Leipziger Bürgers Jakob Richter verheiratete, und Samuel Cruciger. Von diesem kaufte am 30. Dezember 1687, also kurze Zeit nachdem am 27. Oktober 1685 das Toleranzedikt von Nantes durch Ludwig XIV. aufgehoben worden war 1, der aus dem Languedoc stammende Réfugié (Flüchtling) Joseph August du Cros das Gut für Taler. In den folgenden Jahren hatte er schwierige Rechtskämpfe zu bestehen. Gegen das Pflugksche Geschlecht, das eine Afterlehnsherrlichkeit in Anspruch nahm, stritt er um die Anerkennung der Schriftsässigkeit des Gutes, mit dem Rate der Stadt Leipzig um das Recht der Hausbrauerei und des Ausschankes fremden Bieres, mit dem Pfarrer um die Anerkennung seiner Patronatsrechte. Um diese Händel sind allerhand Akten ergangen, aus denen Albrecht Kirchhoff in seiner Geschichte der Reformierten Gemeinde in Leipzig berichtet. Als Réfugié war du Cros Kalvinist. Die Anhänger der Lehre Kalvins, auch die Kryptokalvinisten, wurden in Kursachsen scharf verfolgt. Wegen Kryptokalvinismus hatte der Kurfürst Vater August 2 den Kaspar Peucer, den Schwiegersohn Melanchthons, einen sehr angesehenen Arzt (geboren 6. Januar 1552, gestorben 25. September 1 Das Edikt von Nantes enthielt die von dem Bourbonen Heinrich IV., König von Frankreich, 1598 gewährte Duldung und politische Gleichberechtigung der Hugenotten. Ludwig XIV. widerrief 1685 das Edikt von Nantes, weil sein Selbstgefühl nicht duldete, dass ein Teil seiner Untertanen ihn für irrgläubig hielt: Wir verbieten unseren Untertanen von der reformierten Religion, sich ferner zu versammeln, um die genannte Religion auszuüben an irgendeinem Orte oder in Privathäusern. Wir befehlen ausdrücklich allen Geistlichen der genannten reformierten Religion, die sich nicht bekehren.. wollen, unser Königreich.. innerhalb von 14 Tagen nach Veröffentlichung unseres gegenwärtigen Ediktes zu verlassen bei Strafe der Galeeren. Wir verbieten die Privatschulen, die zum Unterricht der protestantischen Kinder dienen sollen. Die Kinder der Reformierten sollen von nun an von den katholischen Pfarrern getauft werden. Wir verbieten ausdrücklich und wiederholt allen unseren Untertanen von der angeblichen reformierten Religion sowie ihren Frauen und Kindern unser Königreich zu verlassen, sowie Güter und Habseligkeiten daraus zu entfernen unter Strafe der Galeeren für die Männer, der Einsperrung und Güterbeschlagnahme für die Frauen. 2 Kurfürst August I. von Sachsen, , Förderer des Luthertums, aber politischer Anhänger des katholischen Kaiserhauses. 1602) von 1574 bis 1586 in der Pleißenburg zu Leipzig eingesperrt. Noch am 9. Oktober 1601 war der kursächsische Kanzler Nikolaus Crell wegen Kryptokalvinismus hingerichtet worden 3. Du Cros besiedelte eine Anzahl wüster Feuerstellen im Unterdorfe mit Reformierten. Die Stötteritzer waren diesen Fremdlingen nicht günstig gesinnt und bezeichneten sie, wahrscheinlich nach der Haarfarbe, als schwarze Kerls. Die Reformierten hielten Gottesdienste. Daraus entstand gegen du Cros eine scharfe Untersuchung, die von dem angesehenen Juristen Carpzov und dem Kreisamtmann Rothe geführt wurde. Das artikulierte Verhör vom 20. Februar 1691 druckte Albrecht Kirchhoff (Seiten ) ab. Du Cros gab zu, dass sich 18 bis 20 Fremdlinge bei ihm aufhielten: Ein Hofmeister mit Weib, drei Söhnen und zwei Töchtern, den er um die Hälfte, also in métayage (Halbpacht), zur Bestellung seiner Felder gehabt, dessen Frau an Magdstelle und dessen Söhne als Knechte tätig waren, ein Gärtner mit Frau, ein Brauer mit Frau - die alte Brauerei war ein Gebäude mit Lehmwällerwänden an der Ecke der Hauptstraße nach Probstheida -, der etliche Jahre beim Kurfürsten in Dresden tätig war, ein Böttcher mit Frau, schließlich ein Mann, der Tabak pflanzte. Diese Reformierten waren teils Franzosen aus Metz, teils Wallonen, teils Pfälzer. Der Tabakmann hieß Couvros, und wird später als Tabakspinner, schließlich als Tabaks Fabriqueur bezeichnet. Im Dezember 1693 schwebte gegen Frau du Cros eine Untersuchung wegen in das Gut Stötteritz aufgenommener fremder Soldaten, die jedoch am 10. Januar 1694 niedergeschlagen wurde. Es ist zu verstehen, dass du Cros an dem Besitz, mit dem er auch noch wirtschaftliche Schwierigkeiten hatte, keine Freude empfand. Er verkaufte das Gut 1696 an den Appellationsgerichtsrat Engelbert von der Burgk, der Vormund der minderjährigen Erben des Vorbesitzers Samuel Cruciger war. Engelbert von der Burgk erwarb sich Verdienste um die Entwicklung des Ortes. Die Urkunde vom 11. Oktober 1713, die sich im Turmknopf der Marienkirche fand, berichtet über ihn: Die sogenannte neue Gemeinde in den Burgkischen Gerichten hat oftvermeldeter Geheimer und Appellationsrat von der Burg als Erb- und Gerichtsherr und seines Teils Kirchenpatron zu Stötteritz gestiftet und die dazu gewidmeten Häuser, da vorher kein Haus gestanden, teils selbst auf seines eigenen Gutes Grund erbaut, teils zu deren Erbauung von seinen Feldern und Gärten gewisse Plätze eingeräumt und zu seinem Gedächtnis die Gasse, darinnen die meisten von ihm selbst erbauten Häuser zu befinden, nach seinem Namen die Burgkstraße zu nennen befohlen, als wodurch das Dorf Stötteritz ansehnlich erweitert, auch zu seiner Zeit die in seiner Obergemeinde noch von dem vormaligen Deutschen Kriege her wüst gelegenen Brandstellen wieder erbaut und das Dorf durch Gottes Gnade und Segen in denen Burgkischen Gerichten um die Hälfte vermehret worden. Das Aufbauwerk des Appellationsrats Engelbert von der Burgk wurde durch die Ereignisse des Jahres 1706 beeinträchtigt. Am 13. Februar 1706 erlitt August der Starke im Nordischen Kriege die Niederlage bei Fraustadt im Wartheland. Am 18. September 1706 besetzte Karl XII. Leipzig und die Pleißenburg. Am 24. September 1706 schloss August der Starke mit dem Schweden den Frieden von Altranstädt. Die Schweden erhoben in Leipzig und seiner Umgebung empfindliche Kriegskontributionen. Die Urkunde des Turmknaufes vom 11. Oktober 1713 berichtet, dass das Dorf Stötteritz, desselbigen Gerichtsherrschaft und Untertanen im Jahre 1706 und den folgenden Jahren schwer betroffen wurden, da durch den verderblichen Einfall des Königs von Schweden Karls XII. mit seiner Armee in diesen Landen dieses Dorf Stötteritz, vornehmlich aber der Geheime und Appellationsrat von der Burgk sehr beschweret, ihm und seinen Gütern dadurch viel Schaden zugefügt und ihm darunter durch 3 Als Kryptokalvinisten oder Philippisten wurden die Anhänger der vom lutherischen Glauben abweichenden Abendmahlslehre Philipp Melanchthons bezeichnet und verfolgt, die besonders in Kursachsen unter der Führung K. Peucers auftraten. Philipp Melanchthon (1497 bis 1560, eigentlich Schwarzert) war bedeutender Professor der griechischen Sprache und der Theologie in Wittenberg und enger Mitarbeiter Luthers gewesen, er formulierte die Augsburgischen Konfession, war Humanist, sein Denken näherte sich Calvin und dem Katholizismus, er wurde Praeceptor Germaniae genannt wegen seines Einflusses auf die evangelische Volksbildung und die deutschen Universitäten solche schwedische unbarmherzige Pressuren etzliche tausend Taler baren Geldes entzogen und von ihm erprasselt worden. Das Herrenhaus des Großen Gutes gehört seinem Stil nach in den Beginn des 18. Jahrhunderts, in die Zeit, in der in Leipzig und seiner weiteren Umgebung angesehene Barockbaumeister wirkten wie Johann Gregor Fuchs, Christian Döring, David Schatz, George Werner, Johann Gottfried Schmiedlein, Nikolaus Rempe u.a.m. Die Annahme liegt nahe, dass der so baufreudige Engelbert von der Burgk auch sich selbst ein neues Heim schuf. Auf Rosenmüllers topographischer Karte der Umgegend von Leipzig, die 1884 im Verlage von Giesecke & Devrient erschien, sonach in derselben Anstalt hergestellt wurde, die auch die sächsischen Generalstabskarten nach den Landesaufnahmen des Topographischen Büros im Sächsischen Kriegsministerium druckte, wird der östliche Ortsteil, den Engelbert von der Burgk schuf, noch als Oberdorf bezeichnet. Der Name ist nach der Eingemeindung auf die bisherige Kirchstraße übertragen worden. Die Burgkstraße hat ihren Namen nicht lange behalten, obwohl sie ihn doch mit gutem Grunde führte. Nach der Vereinigung mit Leipzig kann man zwar keine zweite Burgkstraße mehr brauchen. Der Appellationsrat von der Burgk hat aber mindestens so viel Verdienste um Stötteritz wie Glafoy, Ludolf Colditz oder Ferdinand Jost. Man sollte in den von ihm geschaffenen Ortsteilen eine Straße Engelbertstraße nennen. Er starb 1719 und wurde in dem Erbbegräbnisse beigesetzt, das er sich beim Umbau der Kirche 1713 errichten ließ. An seiner Seite fand seine zweite Frau, Johanna Dorothea, die Tochter des Wittenberger Theologieprofessors und Stiftsprobst Johannes Andreas Quenstedt ( ), 1733 ihre letzte Ruhestatt. Obwohl Engelbert von der Burgk Kinder und Enkel hinterließ, blieb das Gut nicht in der Familie. Kurze Zeit gehörte es der Familie Altner. Bald erwarb das Große Gut der Kammerrat Dr. Johannes Balthasar Faber, der Erb-, Lehn- und Gerichtsherr auf Wachau und Stötteritz war. Er starb im Alter von 71 Jahren und wurde am 24. November 1777 auf dem alten Johannisfriedhofe in Leipzig beigesetzt. Seine Frau war die Schwester der Frau Christiane Weiße geborene Platner, die mit dem Kreissteuereinnehmer und Schriftsteller Christian Felix Weiße verheiratet war. Vom Sommer 1778 ab benutzte die Familie Weiße Stötteritz als Sommersitz. Als Frau Faber starb, fiel das Gut an ihre Mutter, die Hofrätin Christiane, Sophie Platner geborene Schreiter, die es nur ein Jahr besaß. Mit ihrem Tode ging es auf Christian Felix Weiße und seine Frau Christiane geborene Platner über. Zur Zeit der Familie Weiße erlebte das Rittergut unteren Teils eine Blüte- und Glanzzeit. Christian Felix Weiße war am 28. Januar 1726 in Annaberg im Erzgebirge geboren, besuchte das Gymnasium in Altenburg und studierte in Leipzig, wo er Johann Heinrich Schlegel, Gotthold Ephraim Lessing und die meisten Mitarbeiter der Bremischen Beiträge 4, nämlich Klopstock, Johann Andreas Cramer, Gärtner, Johann Adolph Schlegel, Giseke, Gellert, Rabener, Kästner, Mylius kennen lernte. Durch Lessing kam er in Verbindung mit dem Theater, insbesondere mit dem hervorragenden Schauspieler Eckhof. Während des siebenjährigen Krieges lag Christian Ewald von Kleist vom März 1757 bis Mai 1758 mit der preußischen Besatzung in der Pleißenburg. In dieser Zeit lernte ihn Weiße kennen. In seinen Jugendjahren verfasste Weiße Gedichte und Theaterstücke. Während eines Aufenthaltes in Paris, wohin er als Hofmeister einen Grafen Geyersberg begleitet hatte, lernte er die Operette kennen und fand in dem Thomaskantor Hiller den musikalischen Mitarbeiter, dessen es bedurfte, um die Operette nach Deutschland zu verpflanzen. Als Herausgeber der Bibliothek der schönen Wissenschaften stand Weiße mit dem gesamten literarischen Deutschland in Verbindung. Zu seinen Mitarbeitern an dieser Zeitschrift zählten Dr. Volkmann auf Zschorta, von Thümmel, Heyne, Boden, Morus, Eschenburg, Platner, Clodius, Engel, Carve, von Blankenburg, Dassdorf, Meißner, Wetzel u.a.m. Am 6. Juni 1763 heiratete Weiße die Tochter 4 Eigentlich Neue Beiträge zum Vergnügen des Verstandes und Witzes, Zeitschrift, gegründet --- Ищу информацию: von der Borg/von der Borch/von der Burg/Borge. |